schwarze Kappe bei den Männchen… …und braunrote Kappe bei den Weibchen
…oder auch Sylvia atricapilla (atricapilla = schwarzes, kleines Käppchen). Die Grasmücken bilden eine Singvogelgattung. Ein Ausflug ins Althochdeutsche erklärt, woher der Gattungsname rührt: Grasmücken haben nichts mit Wiesenhalmen oder blutrünstigen Insekten zu tun, sondern mit dem Federkleid des Vogels: grā ist im Althochdeuschen „grau“, smukka oder smukkan bezeichnet zur Zeit Karls des Großen ein Hemd. Da die Farbe Grau mehr oder weniger auf alle Mitglieder der Gattung passt, wurde im Laufe der Zeit aus dem Grauhemdchen GRA SMUKKA unsere heutige Grasmücke.
Der Mönch im Namen weist auf die dunkle Kappe auf dem Kopf, an der man diese Grasmücke gut erkennt: rotbraun bei den Weibchen, schwarz bei den Männchen.
Der plappernde Gesang der Männchen im Frühjahr ist dagegen alles andere als mönchshaft: die Quatschtasche in Ihrem Garten oder beim Spaziergang durch den Laubwald ist fast immer ein balzendes Mönchsgrasmückenmännchen. Laut, ausdauernd und mit Energie beschwatzt er alle Weibchen in seiner Nähe, bis er eine Partnerin gefunden hat; im Juni/Juli plappert er weniger und sorgt für die Familie.
Ab Ende April beziehen Mönchsgrasmücken ihr Sommerquartier bei uns. Verbreitet sind sie in Westasien, Nordwestafrika und fast in ganz Europa. Nur Island, den äußersten Norden Skandinaviens und Großbritanniens besiedeln sie nicht. Im Herbst verlassen sie uns und besuchen die Verwandten in den wärmeren Regionen.
In seiner Sommerfrische hier bei uns ernährt die Mönchsgrasmücke sich und ihre Jungen vorzugsweise von Insekten, den Rest des Jahres lebt sie auch von Beeren und Früchten. Sie brüten in Brombeergestrüpp, Brennnesselbeständen, aber auch in Laub- und manchmal in Nadelbäumen. Daher bitte den Garten nicht im Frühjahr von Gestrüpp befreien, dann sind Gelege und Jungvögel in Gefahr.
Bilder von Kathy Büscher auf Pixabay